Die Landesarbeitsgemeinschaft anderes lernen e.V. ist die jüngste der sieben anerkannten Landesorganisationen der Weiterbildung in Rheinland-Pfalz. 1992 als Landesverband vielfältiger, sozialpolitisch orientierter kleiner Bildungseinrichtungen gegründet, erhielt sie 1994 erstmals die staatliche Anerkennung nach dem alten rheinland-pfälzischen Weiterbildungsgesetz. 1996, im Zuge der Weiterbildungsoffensive in Rheinland-Pfalz, gelang ihr der Sprung, durch eine Verdoppelung der Weiterbildungsstunden auch die Anerkennung nach dem neuen Weiterbildungsgesetz zu erreichen.
In den ersten 25 Jahren war die Entwicklung der LAG anderes lernen von stetigem Wachstum gekennzeichnet. Im Jahr 2019 wurden 1.140 Bildungsmaßnahmen mit einem Gesamtumfang von 29.292 Weiterbildungsstunden mit insgesamt 15.242 TeilnehmerInnen durchgeführt. Schwerpunkte sind Grundbildung, poitische Bildung und Gesundheitsbildung.
Kennzeichnende Merkmale der rund 40 selbständigen Einrichtungen der LAG anderes lernen sind neben der politischen Ausrichtung ein hohes Maß an Ehrenamtlichkeit, Selbstorganisation und Zielgruppenorientierung sowie ein niedrigschwelliger Zugang. Das Bildungsverständnis ist ganzheitlich, bezieht neben kognitiven Lernzielen und -methoden auch emotionales, kreatives, spirituelles und handlungsorientiertes Lernen mit ein. Die Teilnehmenden werden aktiv in den Lernprozess einbezogen. Sie bestimmen Inhalte, Ziele und Methoden mit: „anderes lernen ist gelungen, wenn die Teilnehmenden durch den Besuch der Veranstaltungen für sich eigene persönliche, kreative und innovative Veränderungen überlegen und diese dann auch schrittweise reflektierend umsetzen.“ (aus der Definition gelungenen Lernens der LAG anderes lernen).
Der Schwerpunkt der Bildungsangebote setzt bewusst nicht nur auf berufliche Verwertbarkeit, sondern rückt den Menschen mit seinen ganzheitlichen Bedürfnissen in den Mittelpunkt. Soziokulturelle Arbeit umfasst die gegenseitige Beeinflussung von Kultur-, Sozial- und Bildungsarbeit. Viele der in der LAG anderes lernen zusammengeschlossenen Initiativen arbeiten vor diesem soziokulturellen Hintergrund. Entsprechend breit gefächert sind Angebote und Themen: Politik, Ökologie, Frieden, Gesellschaft, Gesundheit, Arbeit mit gesellschaftlichen Minderheiten und benachteiligten Gruppen, Grundbildungs-
kurse und berufliche Fortbildung bis hin zu künstlerischen Themen. Ein ganzheitlicher und kreativer Ansatz soll die Veranstaltungen u.a. auch für bildungsferne Menschen attraktiv machen.